Welche Methoden der Unternehmensbewertung gibt es?

  • Substanzwert vs. Ertragswert
  • Ertragswert-Methode / Discounted-Cashflow (DCF)
  • Mulitple-Methode

Was bedeutet Substanzwert und Ertragswert?

Beim Unternehmenswert kann man zwischen Substanzwert und Ertragswert unterscheiden. Das Substanzwert stellt die Summe aller Aktiva inkl. stiller Reserven dar, abzüglich aller Verbindlichkeiten und Rückstellungen - also vereinfacht den "Liquidationswert". Der Ertragswert wird durch die Abzinsung künftiger Erträge oder Cashflows ermittelt oder kann mittels Vergleich von relevanten Ertragsgrößen mit anderen, ähnlichen Unternehmen stattfinden, die in der Vergangenheit verkauft wurden. Substanz- und Ertragswert können nicht addiert werden. Im Falle, dass der Substanzwert höher liegt als der Ertragswert, ist es besser von einem Verkauf des Unternehmens abzusehen und selbst entweder selbst weiterzuführen oder das Unternehmen zu liquidieren.

So funktioniert die Ertragswert- und Discounted-Cashflow-Methode

Aktuelle Methoden zur Firmenbewertung sind das Ertragswertverfahren oder das Discounted-Cashflow-Verfahren (DCF-Methode). Beide Methoden basieren auf Standards des Wirtschaftstreuhänder Fachgutachtens zur Unternehmensbewertung (FS/BW1) sowie der Empfehlung zur Erstellung von vereinfachten Wertfindungen (KFS/BW1_E5) und der Empfehlung zum Liquidationswert als Wertuntergrenze (KFS/BW1_E8).

Der Wert des Unternehmens wird anhand der künftig zu erwartenden Erträge (Ertragswert) bzw. Zahlungsflüsse (Cashflows) bestimmt. Dies erfordert eine genaue Unternehmensplanung für die nächsten 3 bis 5 Jahre. Die künftigen Erträge bzw. Cashflows werden auf den Tag der Bewertung mit einem Zinssatz zum Barwert abgezinst. Dieser Diskontierungszinssatz setzt sich aus dem Basiszinssatz einer risikofreien Kapitalanlage, dem Marktrisiko und dem Unternehmensrisikozuschlag zusammen.

So funktioniert das Multiple-Verfahren

Die Multiplikator-Methode wird üblicherweise als Vergleichsverfahren angewendet. Man kann als Ertragswert des Unternehmens eine bestimmte Anzahl der bereinigten EBITs oder der Umsätze heranziehen, ausgerichtet an üblichen Werten der Branche oder nach entsprechenden registrierten Verkäufen in der Vergangenheit.

Für KMUs werden von der Deutschen Unternehmensbörse laufend Daten erhoben, bearbeitet und die Bandbreiten veröffentlicht (https://www.dub.de/kmu-multiples). Anhand von Faktoren wie u.a. Inhaberabhängigkeit, Qualifikation des Personal, Standort, Marktposition, Zukunftsträchtigkeit der Produkte, Alleinstellungsmerkmale, Kunden- und Lieferantenabhängigkeiten oder Investitionsbedarf wird der die Zuteilung des eigenen Unternehmens auf der Multiple-Bandbreite bestimmt. Zu berücksichtigen sind außerdem die Verschuldung und die Bargeldausstattung des Unternehmens (siehe cash-free & debt-free).

Wenn Sie überlegen Ihr Unternehmen zu verkaufen, stehen wir gerne für ein informatives und diskretes Gespräch in Ihrem Betrieb, bei uns oder an einem gewünschten Ort zur Verfügung.

Mehr zur den wichtigsten Faktoren, die auf eine Unternehmensbewertung großen Einfluss haben, können Sie in folgendem Artikel erfahren:

Welche Faktoren beeinflussen die Unternehmensbewertung?

Bewertungsfaktoren geben Aufschluss über Nachhaltigkeit und Risiko eines Unternehmens und müssen immer individuell analysiert werden. Nur so ist die Berechnung eines aussagekräftigen Marktwertes möglich.

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Daumen hoch und runter

Autor:

Rudolf Fantl

Geschäftsführer

Mag. Rudolf Fantl studierte an der Wirtschaftsuniversität Wien und war viele Jahre als selbständiger Steuerberater tätig. Bereits während dieser Zeit spezialisierte sich Mag. Fantl auf das Gebiet der Unternehmensnachfolge. Im Frühjahr 2003 wurde schließlich die Fantl Consulting GmbH gegründet, deren geschäftsführender Gesellschafter er ist.